Vitamin D und Corona: das Vitamin als Immunmodulator

29. September 2022Essentials | Vitalität

Spätestens seit Corona sucht die ganze Welt und vor allem die Wissenschaft nach einer geeigneten Maßnahme, um unser Immunsystem zu updaten. Zu aller Anfang steht jedoch häufig die Ursachenforschung. Denn findet man die physiologischen Gründe, warum uns Pathogene wie Viren und Co. so zusetzen können, dann kann man Maßnahmen ableiten, die vor allem in die Prävention gehören.

Besonders interessant ist ein während der Coronapandemie immer wieder erfasster Zusammenhang zwischen einem schweren Erkrankungsverlauf und dem Blutspiegel von Vitamin D. Dies gilt es näher zu untersuchen.

Welchen Einfluss hat das einstige Knochenvitamin auf unser Immunsystem und wie wichtig ist die grundsätzliche Versorgung von Vitamin D in der präventiven Ernährungstherapie.

 

Die Funktionen von Vitamin D

Vitamin D wird besonders gerne empfohlen, wenn es um das Skelettsystem von Kindern oder Senioren geht, denn Vitamin D verhilft dem Körper, Calcium bestmöglich aufzunehmen, im Körper zu verteilen und in den Knochen einzubauen.

Aber die Funktionen von Vitamin D sind viel weitreichender. Nahezu jede Körperzelle ist auf einen gewissen Vorrat des Vitamins angewiesen, denn ohne das Vitamin liegen die intrazellulären Stoffwechselvorgänge brach. Daher erfüllt es unzählige Aufgaben und ist an diversen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Gleichzeitig bedeutet dies, dass ein Mangel an Vitamin D mit weit mehr Problemen als Osteoporose und Rachitis im Zusammenhang steht.

Das Vitamin D

  • trägt zu einem normalen Calcium- und Phosphorstoffwechsel bei und ist somit an gesundheitlichen Effekten des Skelettsystems, der Muskulatur und der Nerven beteiligt
  • trägt aber auch direkt zur Funktionsfähigkeit der Muskulatur bei
  • stärkt die Knochen und aktiviert sogenannte aufbauende Osteoblasten
  • ist auch mitverantwortlich für den Erhalt der normalen Zahnstruktur
  • hat eine wichtige Aufgabe bei der Zellteilung und ist somit am Wachstum und der Regeneration jedes Körpergewebes beteiligt
  • ist wichtig für ein funktionsstörungsfreies Immunsystem

Das Immunsystem und seine Abhängigkeit vom Vitamin D-Spiegel

Das Sonnenvitamin Vitamin D trägt seinen Namen, da es bei ausreichender Sonnenbestrahlung im Sommer in der Haut produziert werden kann. Im Winter hingegen ist dies nicht möglich und unser Vitaminspiegel sinken ab. So ist es auch kein Zufall, dass sich gerade Erkältungen, Bronchitis und andere Atemwegsinfekte in den nördlichen Breitengraden genau in der Zeit häufen, wenn die Sonnenstrahlung nicht stark genug für die Vitamin D-Synthese ist.

Unsere gesamte körpereigene Abwehr ist in ihrer Funktionalität und Aktivierbarkeit abhängig von dem Vitamin D-Spiegel im Blut. Laut aktuellen Studien liegt bei ca. 80 Prozent der deutschen Bevölkerung im Winter ein kritisches Absinken des Vitamin D-Körperreservoirs vor. Klinische Studien sprechen aufgrund analysierter Daten von einer Reduktion des Auftretens von Atemwegsinfektionen von 35 Prozent, wenn zuvor Vitamin D über hochwertige Supplemente in ausreichender Dosierung zugeführt wurde.

Aber wie funktioniert Vitamin D für unsere Immunzellen?

Unser Immunsystem ist abhängig von Vitamin D. Dies gilt für alle Bereiche des Immunsystems. Sowohl die humorale als auch die zelluläre Abwehr, als wichtige Faktoren der angeborenen Immunabwehr, sind auf eine ausreichende Vitamin D-Zufuhr angewiesen. Bestimmte Abwehrzellen unseres Immunsystems werden ohne Vitamin D erst gar nicht produziert. Beschrieben wurde in der Literatur die Notwendigkeit des Sonnenvitamins für Immunzellen wie Makrophagen, dendritische Zellen und Granulozyten. Auch Zellen des erworbenen Immunsystems, die B- und T-Lymphozyten, die für die Produktion von Antikörpern wichtig sind, hängen am Zipfel des Vitamins. Vitamin D steuert die Genexpression von immunwichtigen Proteinen auf Zellebene und in seiner Anwesenheit werden entzündungsfördernde Botenstoffe, sogenannte Cytokine, reduziert 1.

Allgemein gilt die These, dass eine negative Korrelation des Infektionsrisikos mit einem niedrigen Vitamin D-Blutspiegel vorliegt. Andersherum heißt dies, dass eine hochwertige Supplementierung von Vitamin D für einen präventiven Effekt bei Atemwegserkrankungen sorgen könnte. Dies wird durch eine Metaanalyse an über 11.000 Studienteilnehmern im Alter von 0 bis 95 Jahren gestärkt, wobei als Ergebnis vor allem Menschen mit einem sehr niedrigen Vitamin D-Spiegel von der Supplementierung profitieren konnten 2. So scheint der wichtige Schwellenwert auch bekannt zu sein. Die Autoren der Metaanalyse schreiben:

 

Die Vitamin D Supplementierung reduzierte das Risiko einer akuten Atemwegsinfektion bei allen Studienteilnehmern….

Bei denen die täglich oder wöchentlich Vitamin D erhielten, waren die schützenden Effekte bei Personen
mit Vitamin D Spiegeln <25nmol/L stärker als bei denen mit einer Ausgangslage > 25nmol/L.

Wir empfehlen also allen Menschen, sich um die Vitamin D-Versorgung zu kümmern und somit das Immunsystem zu stärken. Aber worauf sollte man achten?

Ist Vitamin D wirklich ein „Sonnenvitamin"?

Vielen ist Vitamin D als Sonnenvitamin bekannt. Aber die Sonnensynthese hat viele Einschränkungen. Reichen normalerweise im Sommer bereits wenige Minuten der Sonnenbestrahlung aus, kann sich die körpereigene Hautsynthese bei verschiedenen Personengruppen und in vielen Fällen als nicht ausreichend erweisen. Kein Wunder also, dass eine durchdachte Supplementierung mit Vitamin D längst nicht mehr auf den Winter begrenzt wird. Bei bedecktem Himmel oder Luftverschmutzung, oder auch ganz einfachen Maßnahmen wie der sinnvollen Nutzung einer UV-schützenden Sonnencreme wird die Bildung des Vitamins auf ein Minimum zurückgefahren. Auch nimmt die Fähigkeit mit dem Bräunungsgrad der Haut deutlich ab. Sogar die Umgebungstemperatur spielt eine wichtige Rolle. Je kälter es ist, desto weniger Vitamin D kann über die intrinsische Produktion beigesteuert werden und wir müssen auf unsere angelegten Körperdepots zurückgreifen. Sehr wichtig ist zudem der Einfluss des Alters. Die Fähigkeit der Haut, Vitamin D aus Cholesterin und Sonnenlicht zu synthetisieren, nimmt mit zunehmendem Alter ab. Ab dem 60. Lebensjahr zeigt sich eine sehr beachtliche Abnahme der Sonnen-assoziierten Synthese, was die hohe Anzahl an älteren Personen mit unzureichendem Vitamin D-Status erklären kann.

Bereits jetzt sollte man laut nachfragen, welchen Einfluss die Sonnensynthese tatsächlich bei der Versorgung mit Vitamin D hat. Eine weitere Studie gibt noch mehr Anlass die naturgegebene Fähigkeit der Vitamin-Haut-Synthese zu überdenken. Bei der Fragestellung, ob Sonnenlicht oder Supplemente den Vitamin D-Spiegel effektiver erhöhen können, gab es einen klaren Sieger 3.

Spätestens jetzt sollte uns die Bedeutung einer hochwertigen Nahrungsergänzung mit Vitamin D bewusst sein. Du möchtest Dir gerne ein für dich passendes Produkt zulegen? Wir zeigen dir, worauf Du achten solltest:

  • Die Galenik: Hier ist es eine absolute Geschmacksfrage, denn Vitamin D gibt es in nahezu jeder Darreichungsform: Kapseln, Tabletten, Tropfen. Hier muss man sich einmal durchprobieren, um die für sich beste Produktlösung zu finden. Generell haben die Tropfen den Vorteil, dass man diese auch ganz einfach über ein Getränk oder ein Nahrungsmittel zu sich nehmen kann.
  • Die Dosierung: Produkte mit 500 I.E. gelten als relativ niedrig dosiert. Der Standard einer guten Dosierung liegt zwischen 800 und 1.000 I.E.
    Hochdosierte Präparate mit einer Dosierung bis zu 10.000 I.E. sind so stark dosiert, dass man diese nicht täglich einnehmen muss. Auch gemäß dem aktuellen Stand der Forschung zeigt sich, dass eine tägliche oder auch wöchentliche Vitamin D-Supplementierung einen positiven Einfluss haben kann.
  • Die Quelle: Generell sollte man immer darauf achten, dass es sich um Vitamin D3, das sogenannte Cholecalciferol, handelt. Vitamin D2 hat nicht die gleiche Aktivität und muss zunächst im Körper erst umgewandelt werden. Weiterhin gibt es vegane Quellen und natürliche Quellen, die auch für die vegetarischen Ernährungsweise geeignet sind. Die vegane Lösung ist ein Vitamin D aus Flechten und die natürliche, vegetarische Produktlösung ist Vitamin D aus Wollwachs, dem sogenannten Lanolin zu gewinnen.
  • Synergieeffekte: Auch die Kombination von Vitamin D mit anderen Mikronährstoffen kann von Vorteil sein. So teilt sich Vitamin D viele Aufgaben mit Magnesium und Vitamin K. Bei Vitamin K solltest du aber unbedingt darauf achten, dass es sich um Vitamin K2 in all-trans-MK7-Qualität handelt. Produkte mit der Kombination zwischen Vitamin D und K findest du auch in unserem Shop: BIG FIVE und Vitamin D10.000.

Quellenangaben:

1 Adrian F Gombart et al. 2020. A Review of Micronutrients and the Immune System-Working in Harmony to Reduce the Risk of Infection. Nutrients. Jan 16;12(1):236.

2 Adrian R Martineau et al. 2017. Vitamin D supplementation to prevent acute respiratory tract infections: systematic review and meta-analysis of individual participant data. BMJ. 2017; 356: i6583.

3 Hee-Kyung Joh et al. 2020; Effect of sun exposure versus oral vitamin D supplementation on serum 25-hydroxyvitamin D concentrations in young adults: A randomized clinical trial. Clin Nutr. 2020 Mar;39(3):727-736.

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